Chronik des Vereins für Fischerei und Naturschutz e.V. (VFN)
Sitz Westhausen
Im Jahr 1947 gründeten 5 Personen die Fischerei-Interessengemeinschaft.
Die Personen waren: Erika Beck, Philipp Blunder, Konrad Hersacher, Karl Weng genannt Posen und Ferdinand Lorenz. Von der ersten Stunde an war „Chef“ der 1. Vorsitzende Philipp Blunder.
1948 wurde die Jagst vom „Pumpenhäusle“ an bis Jagsthausen begradigt.
Josef Schneider, langjähriger Kassier, trat 1949 bei, gefolgt von den Kameraden Hans Wohlmuth, Paul Hamann und Bernhard Maier in den Jahren 1953/54.
Der Beitrag in dieser Zeit waren 50 Pfennig jährlich. Nach Aussagen dieser Kameraden bestand der Hauptfang aus Döbeln – sehr selten eine Forelle. Die Beiträge stiegen in der Folge beachtlich:
Bei 7 Mitgliedern bis zum Juni 1953 5.- DM, bei 10 Mitgliedern ab 1.Juli 1953 11,80 DM. Bis zum Jahr 1963 stieg der Beitrag auf 30.- DM jährlich.
Die 10 Mitglieder im Jahre 1953 waren: Philipp Blunder, Otto Bölstler, Konrad Hersacher, Alois Hieber, Josef Kucher, Emil Louis, Xaver Ott, Paul Schneider, Josef und Karl Weng genannt Posen.
Von 1952 bis zum 31.03.1958 war die Jagst zu je 50% an den Geschäftsführer der Firma Collis, Herrn Dr. May und an den Vertreter der Interessengemeinschaft Karl Wenig verpachtet. Am 13.03.1958 schrieb der Vorsitzende Philipp Blunder an die Gemeinde Westhausen (Verpächter) und beklagte den Umstand, dass in den Jahren 1952-58 für 2500.- D-Mark Fische von der Interessengemeinschaft beschafft und eingesetzt wurden, aber der Mitpächter keine einzige Mark bezahlt habe. Er bat darum, die Interessengemeinschaft als alleinigen Pächter einzusetzen, Herr Dr. May könne sich dem Verein dann anschließen.
Ab dem 27.10.1958 wurde das Gewässer nur noch an die Interessengemeinschaft verpachtet.
Am 01. Juni 1959 wurde bei einer Firma in Reichenbach Heizöl angeliefert. Der Lieferant hat den Schlauch an einem falschen Tank angeschlossen und 2.633 l Heizöl gelangten direkt in die Jagst. Der gesamte Bestand an Lebewesen wurde vernichtet!!! Die damalige Schätzung des Schadens betrug 11.055 D-Mark. Dieser Schaden wurde in einem Rechtsstreit teilweise geregelt.
Am 13.Juni 1962 wurde im Freibad Westhausen mit Chlor versetztes Wasser unkontrolliert über den Reichenbach in die Jagst eingeleitet. Grund war ein alter Hut, der das Abflussrohr verstopfte.
Vom Reichenbach bis zur Faulenmühle war der gesamte Fischbestand vernichtet.
Laut dem Sachverständigen vom Landesfischereiverband betrug der Schaden 6.822.- DM. Die Gemeinde wollte daraufhin das Fischereirecht an der Jagst nicht mehr verpachten, nur auf sehr massiven Druck durch den Landesfischereiverband (Dr. Tenner) wurde das Gewässer vom 01.04.1964 – 31.03.1976 zum Pachtpreis von 100.- DM jährlich neu vergeben. Durch diesen Vertrag sind jegliche Schadensersatzforderungen des Pächters abgegolten.
Vom 22.07 – 29.07.1962 waren 5 Fischerkameraden bei der bayrischen Fischereischule in Starnberg und legten dort die Fischereiprüfung (freiwillig) ab. Untergebracht waren sie im benachbarten Mädchenpensionat …ja do schau her. Diese fünf Angelkameraden haben im Anschluss daran in Westhausen eine Schulung mit Prüfung durchgeführt.
Am 26.02.1988 wurde bei der Hauptversammlung eine Satzung beschlossen und die Interessengemeinschaft in Angelsportverein (ASV) Westhausen e.V., Sitz Westhausen umbenannt. Der bisherige 1. Vorsitzende Philipp Blunder trat nach 41-jähriger Tätigkeit zurück und wurde zum Ehrenmitglied ernannt; als neuer 1. Vorsitzender wurde Hans-Jürgen Stein von der HV gewählt.
Am 07.04.1989 verstarb unser langjähriger Vorsitzender Philipp Blunder.
Das erste „Freundschaftsfischen“, das zur Pflege der Kameradschaft dienen sollte, wurde am 24.06.1989 an der Jagst durchgeführt. Bis zum heutigen Tage findet diese Anfang Oktober statt, Treffpunkt ist der Einlauf Egelsbach.
Ab dem Jahre 1992 darf von Amtes wegen der Kanal zur Faulenmühle von den Mitgliedern des Vereins befischt werden.
Josef Schneider, jahrzehntelang als Ehrenmitglied und als Kassier tätig, verstarb am 18.01.1994.
Im Oktober 1994 wurde der Besatz von 150 St. Edelkrebsen unter Mitwirkung des Forstdirektors Vonhoff in die obere Jagst eingebracht.
Bei einer Reinigungsaktion, die immer 2x jährlich durchgeführt wird, wurden am 06.11.1994 an der Jagstbrücke Sonnenhof /Hettelsberg auf Gemarkung Lauchheim (ca. 100m. unterhalb) Müllsäcke mit verdreckten Windeln und mit Eingeweiden von Tieren gefunden.
In einem Zeitraum von 1985 – 1996 sind 12 Einleitungen verschiedenster Art bekannt, zum Teil mit hohem Schaden an Fauna und Flora unseres Fließgewässers. Die Liste der Gutachten beläuft sich hier auf über 15.000.- DM.
Das Jahr 1997 war ein ganz besonderes: Der Verein bestand nun 50 Jahre.
Vom Verband Deutscher Sportfischer wurde der Verein mit einer silbernen Medaille geehrt.
Am 06.03.1999 wurde bei der Hauptversammlung einen Namensänderung des Vereins beschlossen:
Verein für Fischerei und Naturschutz (VFN) Westhausen e.V., Sitz Westhausen