VFN Westhausen e.V. führt erstmals die Fischereiprüfung für den Ostalbkreis durch

VFN Westhausen e.V. führt erstmals die Fischereiprüfung für den Ostalbkreis durch

Mit der Juli – Prüfung 2021 hat ein Team des VFN Westhausen mit ihrem Prüfungsleiter Jürgen Maile im Auftrag des Landesfischereiverbandes Baden-Württemberg die Durchführung der Fischereiprüfung für den Ostalbkreis übernommen. Zur ersten Prüfung waren fast 130 Erwachsene und Jugendliche angemeldet. Diese wurden in zwei Prüfungsdurchgängen zu 60/70 Personen von Manne / Hans auf der einen, von Matthias und Daniel auf der anderen Seite  mit viel Fachlichkeit, Ruhe und Humor an der Prüfungsanmeldung empfangen, um entstehenden Prüfungsängsten und Unsicherheiten gleich entgegen zu wirken.

Und dies alles unter den bestehenden Corona – Regeln und Hygienekonzeptvorgaben, die eine Durchführung sicherlich nicht vereinfacht haben. Ein großes Lob an dieser Stelle für die Gemeindeverwaltung der Gemeinde Westhausen, im Besonderen den Verantwortlichen auf dem Rathaus sowie dem Hausmeister Herr Brenner für seine fachliche Unterstützung.

Die nächste Prüfung findet bereits am 20.11.2021 in der Wöllersteinhalle statt.

Prüfung
Der Eisvogel

Der Eisvogel

Unser bunt schillernder Kleinfischjäger an der oberen Jagst
Vogel des Jahres 1973 und 2009
Der Eisvogel ist einer der buntesten heimischen Vögel. Er ist etwas größer als ein Sperling, wirkt gedrungen, ist auffallend kurzschwänzig und besitzt einen geraden kräftigen Schnabel. Je nach Lichteinfall wirkt sein Gefieder kobaltblau bis türkisfarben. Neben dem durchdringenden, hohen und pfeifenden Ruf, besteht sein rhythmisch variabler Gesang aus verschiedenen weiteren Rufen
Eisvögel fangen ihre Beute, indem sie sich kopfüber ins Wasser stürzen und das Beutetier mit dem Schnabel packen. Sie fressen kleine Fische, Wasserinsekten, Krebstiere, kleine Frösche und einige Landinsekten. Eine Eisvogelfamilie mit 6 oder 7 Jungen kann pro Tag bis zu 100 Fische fressen.
Mit einem gefangenen Fisch im Schnabel fliegt der Eisvogel zu einem Sitzplatz am Ufer. Die kleinen Fische verschlingt er lebend, größere Fische aber schlägt er so lange auf den Ast, bis sie sich nicht mehr bewegen. Die Beute verschluckt er kopfüber, damit sich die Flossen, Schuppen und Gräten nicht im Rachen verfangen. Unverdauliche Reste werden ausgespien.
Das Nest ist eine selbstgegrabene Erdröhre in einer Steilwand. Die Jungen schlüpfen nackt und bleiben 23-27 Tage im Nest.
Der bunt schillernde Eisvogel ist unverwechselbar.
Gerhard Smekal aus Lippach gelang dieses wunderbare Bild eines Eisvogels an unser heimischen Jagst. Bei Wanderungen entlang der Jagst ist ein vorbeifliegender Eisvogel keine Seltenheit. Er ist – wie die Wasseramsel –  ein Indikator für ein gesunde Gewässer.

Die Wasseramsel

Die Wasseramsel

Die Wasseramsel ist ungefähr 18 cm groß. Am auffälligsten ist die weiße Kehle und Brust, welche sich von ihrem Vorderbauch, der zimt- bis orangebraun ist, deutlich abhebt. Ihr Körper ist kurz und etwas dick mit langen kräftigen dunklen Beinen. Sie sieht fast aus wie ein vergrößerter Zaunkönig. Das Gefieder am Oberkopf ist dunkelbraun- bis gräulichbraun. Der übrige Körper ist dunkel schiefergrau gefärbt.
Die Wasseramsel lebt an klaren schnell fließenden Gewässern. Dort sitzt sie auf Steinen oder am Gewässerrand.

Warum heißt sie so?
Der am besten an das Wasserleben angepasste Singvogel ist die Wasseramsel. Sie kann tauchen und mehrere Meter aktiv schwimmen, sowie auf dem Boden der Bäche entlanglaufen um Wasserinsekten, wie Nymphen und Larven von Köcher- Eintags- und Steinfliegen, Bachflohkrebse und andere Wassertiere dort zu jagen und zu fressen. Manchmal frisst sie auch Wasserschnecken und kleine Fische.
Die Wasseramsel brütet im Jahr meist zwei Mal zwischen April und Juli. Ihre Eier sind weiß. Die Jungvögel werden von beiden Eltern gefüttert und verlassen nach rund 20 Tagen das Nest.
Wasseramseln bleiben auch im Winter bei uns, einige Wasseramseln wandern aber außerhalb der Brutzeit in der Nachbarschaft umher und die Tiere aus Nordeuropa überwintern in Mittel-, West – und Südeuropa.

Maßnahmen zur Arterhaltung
Durch die starke Verunreinigung unserer Bäche und Flüsse ging der Bestand der Wasseramsel so stark zurück, dass sie in der „Roten Liste“ unter „Bedrohte Arten“ eingestuft wurde.
Dank der in den letzten Jahren eingeleiteten Maßnahmen (Ausbau der Kläranlagen an der oberen Jagst) ist im Bereich Lauchheim/Westhausen die Wasserqualität in unserer jagst und den Nebenbächen wieder so gut, dass die Wasseramsel heute häufiger anzutreffen ist.
Für die Bruthilfe wurde durch den VFN Westhausen e.V. in Person von Eberhard Viert einige Nistkästen unter den jeweiligen Jagstbrücken angebracht. Auch diese Nistkästen haben sehr zur Arterhaltung und Verbreitung der Wasseramsel beigetragen.

Beobachtungsmöglichkeiten
Da die Wasseramsel ein dämmerungs- und tagaktiver Vogel ist, kann man ihn gut beobachten. Er steht häufig knicksend auf einen vom Wasser umspülten Stein, seine weiße Brust leuchtet und der Vogel ist dadurch gut zu sehen. Bei Erregung knickst er, zuckt mit den Flügeln und stelzt den Schwanz. Oft sieht man ihn auch mit schwirrenden Flügelschlägen geradlinig niedrig über das Wasser fliegen.
Alles in allem zusammengefasst, ist die Wasseramsel ein äußerst interessanter Vogel, den es zu schützen lohnt.
Er kann tauchen, schwimmen, fliegen und auf dem Gewässergrund laufen. Diese Eigenschaften sind in der Singvogelwelt einmalig.

Für uns als Angler ist er auch einer der Indikatoren für ein sauberes und sauerstoffreiches Wasser.

Text: Jürgen Maile, in Anlehnung an Eduard Keller, Mosbach
Bild. Gerhard Smekal, Lippach

Gewässerputzete

Gewässerputzete

Im Rahmen der zweimal im Jahr stattfindenden Gewässerputzete startete der Verein für Fischerei und Naturschutz Westhausen e.V.  mit 6 Helfern  seine alljährliche Müllsammelaktion. Dabei ist wieder so einiges zusammengekommen.
Entlang der Jagst  wurden die Uferbereiche und die Umgebung von allerlei Müll und Unrat befreit, daneben wurde auch die Einmündungsbereich des Eglesbach gesäubert. Auch in diesem Jahr kamen, wie oben schon erwähnt,  wieder einige Kubikmeter Müll und Schrott zusammen. Auch frischer Hausmüll wurde deponiert – anscheinend rechtzeitig für die Uferreinigung platziert.
Bewaffnet mit Handschuhen und blauen Müllsäcken landeten Zigarettenschachteln, leere Alkoholflaschen, Verpackungen für Fast Food, Kleidungsstücke, Motorradhelm, Fahrradbestandteile und Regenfässer in diesen und dann auf dem bereitgestellten Hänger.
Eine Kuriosität war der Fund einer „Seenot – Flaschenpost“ aus Lauchheim, sowie schon Wochen zuvor die Entdeckung und Bergung eines toten Waschbären.
Abgerundet wurde die Aktion durch das obligatorische Abschlussbier. Für das Jahr 2020 würden sich die Mitglieder über Sponsoren für ein J deftiges Abschlussvesper J sehr freuen.
Nach über 4 Stunden war dann die Arbeit der Mitglieder und freiwilligen Helfer beendet und der Müll wurde auf dem Bauhof in Westhausen zur Zwischenlagerung gesammelt.
Ein Großer Dank gilt auch der Gemeinde Westhausen und ihrem Bauhof für die Unterstützung der  Aktion.

Signalkrebse statt einheimischer Edelkrebs

Signalkrebse statt einheimischer Edelkrebs

Im Gebiet der oberen Jagst werden schon seit langen Jahren auf der gesamten Strecke des VFN Westhausen e.V.  Signalkrebse (Pacifastacus leniusculus) festgestellt.
Ursprünglich stammt der Signalkrebs aus der Nähe der Rocky Mountains in Nordamerika und kam dann nach Europa.
Signalkrebse sind Allesfresser. Auf dem Speiseplan der Signalkrebse finden sich Fische, der Laich der Fische, Pflanzen und Insekten. Sie sind mittlerweile stellenweise so häufig, dass sich die Tiere gegenseitig bekämpfen und sogar töten. Er überträgt die Krebspest und ist selber immun dagegen. Das hat schließlich dazu geführt, dass er sich rasant vermehrte, während die heimischen Krebse immer weniger wurden. „Wir haben keine heimischen Krebse mehr in der oberen Jagst. Einheimische Krebse, wie den Edelkrebs als  ursprünglichen Bewohner  unserer Jagst gibt es schon lange nicht mehr.
Der Signalkrebs schade in großem Maße auch unserer Forellenbrut und deren Laich, da er diesen gerne auffrisst. Ein einzelnes Krebsweibchen legt hunderte Eier, weshalb sich eine Bekämpfung äußerst schwierig gestaltet.
Als Feind der Signalkrebse bleibe nur der Mensch, so Gewässerwart Matthias Funk. Jedoch darf nicht einfach jeder Krebse in der Jagst fangen. Dafür braucht man einen Angelschein und eine Berechtigung zum Fischen.
Inzwischen hat die Europäische Union den Signalkrebs auf die Liste der unerwünschten Arten gesetzt. Wenn die eingewanderten Tiere erst einmal gefangen sind, weiß Gewässerwart Matthias Funk eine Alternative zum Aquarium: Demnach eignen sie sich sehr gut als Speisekrebs.